Humanitäre Gebiete, wie vom ehemaligen Präsidenten Ernesto Samper vorgeschlagen, würden den Strategieplan der Farc unterstützen

Publicado: 2012-08-03   Clicks: 3886

 

von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.

Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller

Übersetzung: Annette Tessmann

    Die altbekannte Unverfrorenheit und die fehlende Volksverbundenheit des ehemaligen Präsidenten Ernesto Samper scheinen keine Grenze zu kennen. Seiner üblichen Fehleinschätzungen und der Respektlosigkeit gegenüber den kolumbianischen Institutionen gesellt sich nun ein neuer Aspekt hinzu:

     Mit billigem Gerede machen Regierung und politische Paten der Terroristen, ganz nach dem Geschmack der Farc, den Rückzug der Truppen schmackhaft, aus Regionen wo sich abgespaltene Gruppen der Ureinwohner mit Mestizen vermischt haben und sich dadurch der Annehmlichkeiten erfreuen die für die Urbevölkerung Bestand haben.

 

Anstatt eines folkloristischen und unverantwortlichen Vorschlags Sampers, der sich der unverdienten Ehre erfreut Expräsident zu sein, sollte man von ihm etwas Ernsthafteres und Vernünftigeres erwarten können als Elemente einer strukturierten Dummheit bestehend aus Zynismus, Demagogie, Politpoker und eine Art Übereinstimmung mit den Projekten aus dem Strategieplan der Farc , von deren Übereinstimmung man nicht sagen kann ob sie bewusst oder unbewusst erfolgt.

 

Die aggressivenund aufrührerischen Aktivitäten gegen die Armee einiger Indigener in Cauca sind keine isolierten Vorkommnisse oder den gegenwärtigen Umständen geschuldet. Sie sind das Produkt einer umfassenden Strategie der Farc in Verbindung mit dem Bolivarianischen Projekt, das auf eine entmilitarisierte Zone im Südwesten Kolumbiens in der Nähe von Cali ausgerichtet ist.

 

Es handelt sich nicht um einen einfachenProtest der Einheimischen, die seit Jahrhunderten schlecht behandelt wurden. Es besteht kein Zweifel, dass die Einheimischen nicht von selbst und spontan darauf gekommen sind, die Armeetruppen anzugreifen und ihre eigene Autorität etablieren zu wollen. Einerseits herrscht Ignoranz gegenüber den kolumbianischen Gesetzen, die langfristig ihre geopolitischen und geostrategischen Projekte begünstigen, gleichzeitig will man sie jedoch für diese Vorgänge nutzen.


Dies ist das Ergebnis von fünf Jahrzehnten berechnender Infiltration und methodischer Schulungen in Sachen Klassenkampfes und marxistisch-leninistischer Revolution dieser Gemeinden, durch „Tirofijo“, „Leutnant Pascuas“ und „Pablo Catatumbo“.

 

Dieses manipulierte und doppeldeutige Vorgehen, das von den Anführern der Farc und ihren Anhängern orchestriert wird und von den gehorsamen indigenen Anführern zur Manipulation der Massen geeignet ist – wenn gleich man sie vielleicht auch unwissentlich benutzt -  erklärt das feindliche vorgehen der Farc im Gebiet von Cauca, erklärt die deplazierten Aussagen des ahnungslosen Erzbischofs von Cali, der Alfonso Cano für einen „armen zahllosen Alten“ hält, und erklärt die nachgewiesene Präsenz des politischen Arms der Farc  zur Landgewinnung und Verfassungsänderung, genauso wie die Verfrachtung Alfonso Canos in den Norden Caucas, wo er dennoch niedergestreckt wurde.

 


Sampers Vorschlag ist zudem gefährlich für die territoriale Integrität, die nationale Souveränität und den Erhalt des Staates. Nicht weil er es war, der das zum Ausdruck gebracht hat, sondern weil der Inhalt seiner Worte und deren unglückliche Koinzidenz mit dem Strategieplan der Farc ausgedrückt wird, nämlich sich Gebiete anzueignen und große Menschengruppen an der bewaffneten kommunistischen Revolution zu beteiligen. Das alles ist abgeleitet aus den Schriften Jacobo Arenas an die Guerilleros um zur Subversion und zum Umsturz aufzurufen.

 

Durch einen Akt hemmungsloserdemagogischer und populistischer Führung des ehemaligen Präsidenten, will dieser seine fragwürdige politische Vergangenheit verdecken, während die FARC dadurch als Gewinner hervorgehen. Das Ammenmärchen, dass die Indigenen gleichzeitig die Farc aus ihren Gebieten verjagen, glaubt niemand; es ist eine trügerische Äußerung die es nicht mal verdient, erwähnt zu werden.


Vor allem, da die Ereignisse mit den derzeitigen aggressiven Handlungen der Indigenen die strategische Absicht der bewaffneten und unbewaffneten Kommunisten rund um das Thema wie geplant unterstützt:

 Am Verhandlungstisch soll unter allen Umständen verhindert werden, dass die Indigenen für ihren gewaltsamen Aufstand gegen die Soldaten der militärischen Kommunikationsbasis juristisch zur Verantwortung gezogen werden; die Planungeiner indigene Demonstration in Bogota mit offensichtlicher Duldung des Bürgermeisters Gustavo Petro; umfangreiche Propaganda in verschiedenen Ländern durch die Internationale Front der FARC, sowie die Solidarität sozialer Bewegungen, deren Bestrebungen nicht ganz eindeutig nachvollziehbar sind, etc.

Es ist Zeit, dass jemand das Land und Samper daran erinnert, dass die Farc einen Strategieplan besitzen der durch die Kommunistische Partei und den Sekretariatsanführern (der Farc) entworfen wurde und seit Jahrzehnten Bestand hat. Die schwache und ineffiziente Amtszeit 1994-1998 von Ernesto Samper ist Teil einer Kette von politischen und strategischen Fehlern, die Kolumbien und das Gebier von Cauca in die aktuelle Krise geführt haben.

Somit ist die Lösung, nicht den Absichten der Terroristen nachzugeben, die mit Tricks die indigenen Interessen manipulieren, sondern die Verfassung und die kolumbianischen Gesetze im ganzen Land, einschließlich in den indigenen Gebieten, durchzusetzen und die Gesetze nicht zu verletzen.

Aber es gibt noch mehr: Es handelt sich um eine Verfassung und um Gesetze, die in der juristischen Beurteilung der historischen Fakten auch von Herrn Samper während seiner Regierungszeit nicht befolgt wurden, denn „alles geschah hinter seinem Rücken“ („todo fue a mis espaldas“ ist in Kolumbien ein bekanntes Zitat Ernesto Sampers bezüglich seiner wenig glaubhaften „Verteidigung“ gegenüber den Vorwürfen seine Präsidentschaftskandidatur mit Drogengeldern finanziert zu haben, Anm.d.Ü.).

 

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