Die Farc zeigen Medienstrategie während die Regierung politisch unpräzise antritt

Publicado: 2012-10-01   Clicks: 5208

 

von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.

Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller

Die Verhandlungen haben noch nicht einmal begonnen und schon haben die Terroristen ihren politisch-strategischen Nutzen aus der Anfangssituation einer völlig unvorbereiteten Presse gezogen. Vielleicht spielt der gute Glaube einer kolumbianischen Bevölkerung eine Rolle die der Gewalt müde ist.

Die Fakten sprechen für sich:

 

  1. Die vorbereitenden Gespräche fanden unter dem Einfluss von Chavez und dem Segen der Diktatur Castros statt. Die Nachricht wurde exklusiv vom (venezolanischen Fernsehsender) Telesur bekannt gegeben, der nach seiner Struktur und ideologischen Ausrichtung eigentlich Telefarc heißen müsste.
  2. Mit der Freilassung von Soldaten und Polizisten sowie dem entführten französischen Journalisten haben die Farc das Erscheinen ihrer Bolivarischen Bewegung, mit einem anderen irreführenden Namen, öffentlich präsentiert.
  3. Presserunde der Terroristen in Havanna, vollbestückt mit Namen alias so und so, herausfordernde Worte, die Farce eines Friedens in Kolumbien ist das Erbe des kommunistischen Drogenterrorismus und seiner nationalen und internationalen Anhänger
  4. Die Farc sind unschuldige Täubchen während der kolumbianische Staat und die „Oligarchie“ die Verantwortung für alle Schlechtigkeiten tragen, die von Terroristen gegen das Land und seine Bevölkerung begangen wurdenMit Erlaubnis von Präsident Santos sind die Farc keine Entführer, mehr noch sollten sie helfen, den Drogenhandel zu bekämpfen.
  5. Der Terrorist alias Simon Trinidad, der in den Vereinigten Staaten inhaftiert ist, ist Mitglied des Verhandlungskomitees.
  6. Kamerad Carlos Lozano verschanzt sich in seinem Journalistenbüro um ein Interview mit Timoschenko zu veröffentlichen in dem die Farc versichern, dass sie den kommunistischen Frieden wollen und ganz Kolumbien für all ihre Verbrechen verantwortlich sei.
  7. Die bisherigen Verhandlungen sind ausschließlich durch die Sturheit der Regierungen gescheitert, die ihre Demobilisierung wollten, und ihnen nicht gestattet hatten, Bedingungen zu stellen. Unter diesen Bedingungen ist ihr Kampf gerecht, sie sind keine Terroristen und ganz Kolumbien steht in ihrer Schuld. Erneut beginnt die Regierung Verhandlungen in der Rolle des Unterlegenden.
  8. Die Terroristen kommen an den Verhandlungstisch um einen strategisch vorgefassten Plan zu entwickeln, dem das Ziel der Machtübernahme zugrunde liegt. Das in letzter Minute zuammengestellte Verhandlungsteam der Regierung gelangt konzeptionslos an den Verhandlungstisch. Einige von ihnen haben bereits in vergangenen Verhandlungen (mit der Farc) ihre Inkompetenz bewiesen. Es geht auch um die Wiederwahl des Präsidenten.
  9. Während die Terroristen ihre politische Bewegung legitimieren wollen und Anerkennung ihres werdenden Staates mittels Errichtung von Botschaften suchen - in Ländern wie Venezuela, Ecuador, Bolivien, Nikaragua, Kuba, Uruguay, Norwegen und Argentinien -, ist das Verhandlungsteam der Regierung ein nützliches Werkzeug. Man nutz die egozentrischen Ziele Santos` aus: Wiederwahl, Friedensnobelpreis oder UN Generalsekretär.
  10. Während für die Farc die Verhandlungen lediglich ein weiterer Kriegsakt sind, stellen sie für die Regierung Santos das politische Überleben dar. Das ist nichts Neues bei der herrschenden Klasse, der einzige Verlierer ist das kolumbianische Volk.
  11. Es gibt keine Bereitschaft der Farc ihre Opfer zu entschädigen; man weiß nichts von den Entführten und Verschwundenen; mit keinem Wort wird die enorme politische und strafrechtliche Verantwortung der Kommunistischen Partei für den Drogenterror in Kolumbien erwähnt; niemand spricht von der Rückgabe der durch die Farc geraubten Landstücke an die Bauern; man erwähnt nicht den internen Terrorismus gegen die eigenen Mitglieder der Farc, wofür es beschlagnahmte Dokumente gibt: mehr als 1500 Morde gegen die eigenen Mitglieder für „Delikte“ gegen den Marxismus-Leninismus in der letzten fünf Dekaden.                                               Zusammenfassen gesagt fehlt eine strategische Ausrichtung der Regierung und deren Verhandlungsteams. Die Farc befinden sich bereits im Vorteil mit dem erschwerenden Umstand, dass sieb bereits nach Oslo und Havanna kommen können um dort Bedingungen festzulegen und die Gespräche zu manipulieren.

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