von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.
Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller
Übersetzung: Annette Tessmann
Die sich jeden Tag verschlimmernde Krise zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Iran aufgrund der Absicht des islamischen Staates, die Entwicklung seines Nuklearprogramms fortzuführen und der Blockade des Transportweges der Straße von Hormuz, sofern die Sanktionen gegen die Regierung Teherans nicht aufgehoben werden und der konsequenten Haltung Washingtons über die Alternative einer militärische Option, sofern diplomatische Bemühungen nichts ausrichten, könnte zu einem bewaffneten Angriffs Venezuelas gegen Kolumbien führen.
Die geopolitischen und geostrategische Tragweite der fast schon kriegerischen Spannungen um die Hauptader der Ölproduktion betreffen den gesamten Planeten. Kolumbien bildet dort keine Ausnahme. Nicht nur bezüglich der Auswirkungen auf den Preis des Rohöls und seiner Derivate, er wird in dem eh schon seit jeher angespannten Mittleren Osten eine neue, kriegsgleiche Situation heraufbeschwören, ohne auch nur die krampfhaften Militäraktion die Hugo Chavez in Folge versuchen könnte zu initiieren, um sein marxistisch-leninistische Kontinentalprojekt aufrecht zu erhalten, und wo Kolumbien sein prinzipielles Ziel ist.
Die Rechtferigungen Chavez um Kolumbien anzugreifen, übereinstimmend mit dem seit Langem ausgetüftelten Plan der antiamerikanischen Staaten, vom Weißen Haus als Schurkenstaaten bezeichnet, bestehen darin, die Verbündeten und die Interessen des „Imperiums“ anzugreifen, unter denen sich auch Kolumbien befindet; in Solidarität mit dem Iran einen Krieg gegen das „Imperium“ anzuzetteln; innerhalb Venezuelas „Chavez-Volksverbundenheit“ zu produzieren um den Sieg der Opposition bei den Wahlen im Oktober zu verhindern; und wenn es wahr ist, dass Chavez nur noch ein Jahr zu leben bleibt, wie es momentan aussieht, ihm ein Denkmal als den Präsidenten der die Armen Lateinamerikas verteidigt hat zu setzen und der gestorben ist, als er dabei war seine Ideale zu verteidigen - inklusive eines „notwendigen Krieges gegen des kapitalistische und kriminelle Imperium“.
Chavez weißt, dass er Kolumbien in seinen politischen Zirkel des Sozialismus des 21. Jahrhunderts einbinden muss, um seinen Traum von der Ausbreitung des Kommunismus der kubanischen Diktatur auf dem gesamten Kontinent zu erfüllen. Er kann bereits mit dem demobilisierten Terroristen Gustavo Petro im Bürgermeisteramt von Bogotá rechnen, aber da das nicht ausreichend ist, ist es notwendig, die Farc als kriegführende Gruppe zu legitimieren und darauf zu hoffen, dass jemand in Kolumbien die Präsidentschaftswahl, von Caracas finanziert, gewinnt, der eine gewisse Seelenverbundenheit mit der Farc hat.
Mit wenig fundiertem Wissen schätzen die internationalen Analisten, einschließlich der Strategen der USA und Europas, den Besuch Ahmadinedschads in Caracas, Quito, Managua und Havanna ein. Alle beschränken sich auf die aussage, dass es nichts gab was ein Gegengewicht zum Weißen Haus darstellen könnte, jedoch niemand beschäftigt sich damit, weshalb der polemische iranische Staatsmann wirklich nach Lateinamerika gereist ist.
Ohne Zweifel ist er angereist um mit Chavez, Ortega, Correa und der kubanischen Diktatur zu koordinieren wie er dem „nordamerikanischen Imperium“ und Kolumbien, als prinzipieller strategischer Partner in der Region, das Leben erschweren kann, mit dem Ziel die militärische Stärke der Vereinigten Staaten im Mittleren Osten abzuschwächen, falls ein Angriff auf den Iran aufgrund der Krise von Hormuz notwendig werden sollte, um eine innere Krise in der Regierung Obama zu entfachen und Chavez und seine Komplizen bei der Legitimierung der Terrorgruppe Farc zu unterstützen, einen Krieg gegen Kolumbien zu schüren, unterstützt durch die Mitgliedsregierungen des Forums von Sao Paulo; und mit der strategischen Reserve von Russland, China und Nordkorea in der Hinterhand, kann man der Welt die Zähne zu zeigen.
Anzeichen dafür gibt es zur Genüge. Und sie alle weisen auf eine Ausweitung der Krise und nicht auf deren Verringerung hin. Aus internationaler Sicht wäre es von Vorteil wenn Syrien Israel attackiert und die Rückübertragung der Golanhöhen zu fordern, der Türkei steht es frei die Kurden in Syrien und im Irak zu attackieren und sich so des irakischen Erdöls zu bemächtigen und zudem seine Position in Zypern zu auszubauen. Russland kann den Amerikafreundlichen Teil des Kaukasus attackieren und Nordkorea seinen Nachbarn im Süden.
So stellt sich das Gedankenbild der ausgestoßenen Staaten dar während die Pazifisten und Nichtgläubigen im Meer der Einfältigkeit umherirren und die Diskreditierung derjenigen betreiben, die das Gewicht dieses Sachverhalts darstellen.
Zu diesem komplexen geostrategischen Globalbild fügt sich die Summe von konkreten Fakten an, die Kommunisten gegen Kolumbien einfädeln. Dank der Kurzsichtigkeit Santos, des Verteidigungsministers Pinzon und der Außenministerin Holguin konnte Chavez in der CELAC-Versammlung ein trojanisches Pferd aufzäumen und eine Botschaft der Farc vor den 33 anwesenden, schweigenden Regierungen verlesen. Anstatt sich das zu verbitten wurde die Präsenz in Caracas dafür benutzt, den Drogenterroristen und ihren Verbündeten eine Bühne vor dem Trugschluss des „demokratischen Friedens in Kolumbien“ zu geben.
Und natürlich nicht der Frieden der die Abschaffung der kommunistischen Gewalt bedeutet, sondern die Legitimation der Farc, um auf Augenhöhe mit der kolumbianischen Regierung zu verhandeln, den Status einer kriegführenden Gruppe zu erhalten, und Botschaften sowie politische, logistische und militärische Unterstützung für den Finalschlag gegen Kolumbien.
Auf leise jedoch effektive Weise hat mit Hilfe von Cristina Fernandez de Kirchner, Stafette der Farc, internationale Fäden gezogen um die Befreiung von Entführten zur Medienshow zu machen damit es einem Haufen von Freunden des terroristischen Kommunismus gelingt, die kolumbianische Regierung zu Kreuze kriechen zu lassen.
Die ganzen Reisen der Botschaftsüberbringerin der Farc, von Chavez finanziert, treffen nicht ohne Zufall mit den Briefen von Timoschenko zusammen und entfachten buchstäbliche die leidenschaftliche Ekstase der (kolumbianischen Journalistin) Maria Jimena Duzan; zeitgleich kommt aus Venezuela die Botschaft von Ivan Marquez eine internationale Kommission zu bilden, die sich der Situation der eingesperrten Terroristen annehmen soll, wiedereinmal die Idee von einem Gefangenenaustausch, dem folgen dann tröpfchenweise die Freilassungen von Entführten mit einer Machiavelli - Verzögerungstaktik, während die Regierung nicht in ihren Forderungen nachgibt.
Und noch eine Perle: Rafael Correa kauft 12 Kriegsflugzeuge um Timischenko zu garantieren, dass die kolumbianische Armee niemals wieder die Farc auf ecuadorianischen Gebiet attackieren kann und um gegebenenfalls Chavez bei einem möglichen Angriff auf Kolumbien zu unterstützen.
Santos schweigt. Die Außenministerin schweigt. Es sieht aus, als ob Verteidigungsminister Pinzon diese Bedrohung nicht wahrgenommen hat. Keinem der drei ist es in den Sinn gekommen einen nationalen Aktionsplan zu entwickeln um dem Ganzen vorzubeugen. Auch sieht man keine Aktion des Oberbefehlsstabs. Noch sieht man die Wiederaufnahme des Truppentrainings zur Aufrüstung. Tropischer Folklorismus in seinem maximalen Ausmaß.
Santos befasst sich mit seinen permanenten politischen Auftritten um die Wiederwahl vorzubereiten und gibt mit vollen Händen den Staatshaushalt aus. Schickt die Außenministerin nach Ägypten um Stimmen für Angelino Garzon zur Wahl in die ILO zu suchen, von dem sie nicht wissen wie sie ihn am besten loswerden können. Erst haben sie seine linken Stimmen benutzt um zu gewinnen und jetzt wird er rausgekantet.
Und klar doch, all das zahlen wir mit unseren Steuern. Währenddessen reist die Außenmministerin in der Welt herum und scheint nicht die geringste Vorstellung von ihrer Aufgabe zu haben. Oder ist es vielleicht so, dass der kolumbianische Botschafter in Ägypten nicht in der Lage wäre eine Stimme für Angelino für die ILO zu suchen? Und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann soll man ihn dort abziehen, aber nicht noch mehr den Staatshaushalt verschleudern.
Eine totale Tragikomödie. Während Chavez, die Farc und ihre antiamerikanischen Verbündeten damit beschäftigt sind, einen bewaffneten Angriff auf Kolumbien vorzubereiten und die momentane Situation der Krisensituation USA-Iran ausnutzen, denkt Santos nur an seine Wiederwahl und befragt seinen Spiegel wer der Schönste im ganzen Land ist, Pinzón träumt davon 2018 der Nachfolger des Präsidenten zu werden und die Außenministerin reist wie eine Prinzessin herum und was ist mit den anderen Ministern?... sehr gut, herzlichen Dank!!!