Während Soldaten ihr Leben aufs Spiel setzen machen Santos und Rivera Propaganda

Publicado: 2011-07-10   Clicks: 1646

 

von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.

Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller

Übersetzung: Annette Tessmann

Die jüngste Pressekonferenz Präsident Santos zur dritten Ankündigung, dass man dem Terroristen Alfonso Cano dicht auf den Fersen ist, hat nicht nur erneut seinen Medieneifer belegt sondern bewiesen, was seit dem Tag seiner Amtseinführung als Staatschef klar war, seine Kampagne zur Wiederwahl läuft bevor er auch nur begonnen hat zu regieren.

Als Wichtigtuer hatte ihn Mono Jojoy bezeichnet, und wieder macht sich Santos die Erfolge der Armee und die unermessliche Aufopferung der Soldaten zu eigen. Mittels einer kalkulierten Deklaration verkauft er den Kolumbianern die Idee, dass er unentbehrlich ist und ihm der Kampf gegen den Terrorismus angeboren sei.

Aus ethischen Gründen und elementaren Sicherheits- und nachrichtendienstlicher Normen bei Militäroperation, hat das, was in den Andenbergen passierte, keine öffentliche Aufmerksamkeit verdient, und noch weniger eine Selbstglorifizierung des Präsidenten vor den Medien.

Die ethischen Gründe sind sichtbar geworden, denn der ganze Medienrummel ist eine klare Botschaft von Mittelmäßigkeit und einem Unvermögen das durch theatralisches Auftreten ersetzt wird.

In Ergänzung sind die Gründe der militärischen Sicherheit offensichtlich: eine strategische Doktrin, taktische Durchführung und die Militärgeschichte verweist darauf, dass Geheimhaltung, Zielstrebigkeit,  Situationskenntnis und Truppenschlagkraft Hand in Hand gehen mit einem ganzheitlichen Plan und präziser Koordination.

Es ist waghalsig den nahenden Fall eines Terroristen anzukündigen, denn wenn die folgende Operation misslingt, verlieren sowohl die Regierung als auch die Armee an Glaubwürdigkeit und steuern dazu bei, den Mythos des Verbrechers zu nähren.

Wie ganz anders doch das Pentagon die Operation gegen Osama Bin Laden in Pakistan behandelt hat: absolutes Schweigen in der Vorbereitung und Durchführung der Operation. Eine einzige Intervention durch Präsident Obama, gekonnt und stichhaltig. Ohne Medienrummel der politischen Verantwortlichen und eine ernsthafte Handhabung der am Tatort beschlagnahmten Informationen.

Außerdem erhielten die Truppen die an der Operation beteiligt waren die entsprechende Ehrung und Prämierung nach landeseigener Gesetzgebung. In Kolumbien passiert genau das Gegenteil. Medienrummel durch Präsident Santos und Minister Rivera, Unkenntnis der Anstrengungen der Soldaten, schlechte Bezahlung, keine Sicherheit oder Prämierung etc.

Auch wenn Obama und Santos in ihren Wiederwahlbemühungen übereinstimmen sind doch deren Art und Weise unterschiedlich und belegen, dass der Afroamerikaner ein Staatsmann ist während der Lateinamerikaner ein Opportunist ist. Außerdem hat Erster den weltweit am meist gesuchten Terroristen niedergestreckt während Letzterer nur dazu beigetragen hat, dass Cano dem taktischen Manöver ausweichen konnte.

Das ist der Lohn eines Soldaten in der Dritten Welt, schlecht regiert von Demagogen und Propagandisten, die sich nur um ihre eigene Eitelkeit und ihre egozentrischen Interessen kümmern, chaotische Bedingungen schaffen und sich weder um das Wohlergehen noch dem Ansehen Kolumbiens scheren. 

Zu wiederholten Gelegenheiten hatten wir angeregt den Soldaten als Person des zweihundertjährigen Bestehen Kolumbiens zu deklarieren. Denn inmitten der Vielzahl der Unfähigen, Korrupten und Demagogen die sich in verschiedenen Regierungen befanden und die mit ihrem Handeln die Schirmherrschaft der Gewalt unter Brüdern begünstigt haben, war es immer die Armee die Kolumbien vor dem totalen Chaos bewahrt hat. Auch dieses mal gibt es keine Ausnahme.

Und deshalb muss die aktive Reserve aus ihrer Zurückhaltung treten und eine politische Bewegung erschaffen die mit Projekten von nationalem Interesse und klarer politisch-strategischer Vorstellung Kolumbien aus der Sackgasse führt; den ersehnten Frieden konkretisiert, das Bildungsniveau steigert, die Forschung an den Universitäten verbessert, die Konstruktion von Entwicklungsgebieten in den fünf Naturregionen vorantreibt, Arbeitsplätze schafft, Kommunikationswege öffnet etc.

Wir können nicht in der Rhetorik stecken bleiben. Die aktuelle Situation erfordert Handeln. Ansonsten wird Kolumbien niemals aus der Versenkung steigen.

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