Die Verurteilung von General Arias Cabrales ist eine erneute historische Infamie

Publicado: 2011-04-30   Clicks: 2146

 

      Übersetzung: Annette Teßmann

       Die Verurteilung zu 35 Jahren Gefängnis für General Jesus Armando Arias Cabrales, Befehlshaber der Truppen, die während der  verhängnisvollen Stunden des 6. und 7. Novembers 1985 die Republik und die Institutionalität retteten, als eine Einheit der Terrorgruppe M-19 gewalttätig in den Obersten Gerichtshof (Palacio de Justicia) eindrang um eiskalt Gefangene zu ermorden, hat einen politischen Hintergrund, ist kommunistische Propaganda und ein zynisches Verhalten der Verbündeten des Terrorismus, die heute Gouverneure, ehemalige Minister, ehemalige Präsidentschaftskandidaten, ehemalige Diplomaten und Assessoren hoher Staatsfunktionäre sind.

      Es erscheint unglaublich, dass heute diejenigen verurteilt werden, die ihre Leben und das ihrer Soldaten aufs Spiel gesetzt haben, um die Terroristen aus dem Justizgebäude zu verbannen, die auf Anordnung von Pablo Escobar die Untersuchungsunterlagen über die Drogenbosse des Medellinkartells und auch über die korrupten politischen Funtionäre die auf Anweisung dieser Kriminellen handelten, verschwinden lassen sollten.

     Während die wirklichen Kriminellen, die Terroristen an deren Händen das Blut der Bauern, Arbeiter, Soldaten,  Polizisten und Richter des Justizpalastes klebt, sich frei bewegen können und als Moralisten aufspielen, will uns die „widerrechtliche Rechtsprechung“ ihre imaginären Versionen glaubwürdig machen. Während Militärangehörige verurteilt werden, werden  falsche Zeugen für haarsträubende Beweise mit Entschädigungen belohnt, wie wir es wiederholt schon im Fall von Oberst Plazas Vega erlebten.

       Wie kann es sein, dass General Jesus Armando Arias Cabrales heute zu 35 Jahren verurteilt wurde während der Terrorist Antonio Navarro Wolf Gouverneur von Nariño und eventueller Präsidentschaftskandidat für 2014 ist?

      Ganz einfach zu beantworten: Weil die Untersuchungsbeamten die mit der Zusammenstellung der Akten befasst sind, vollständig den zweifelhaften Zeugenaussagen eines Polizisten und eines ehemaligen Gefreiten, die niemals zu den gerichtlichen Untersuchungen in der Kavallerieschule während der Untersuchungen persönlich erschienen sind, jedoch, so hat Oberst Plazas Vega dargelegt, ein Zeugenprotokoll unterschrieben haben (Ricardo Gamez Mazuera und Edgar Villamizar Espinel, Anm.d.Ü.). Im Gegenzug jedoch haben die besagten Untersuchungsbeamten niemals die Beweise und Dokumente der Verteidigung zugelassen.

      Vollkommen entspannt legt der Terrorist Antonio Navarro Wolf seine Sicht der Geschehnisse dar, demnach er sich zur Genesung in Mexiko aufhielt nachdem ein Anschlag auf ihn in Cali verübt wurde, und er deshalb von den Anführern der M-19  über den geplanten Überfall auf den Justizpalast nicht unterrichtet wurde. Die Version eines Terroristen ist für die kolumbianische Justiz kurioserweise glaubhaft, die der Militärangehörigen allerdings nicht.

      Wenn die Staatsanwältin Buitrago und jene die schon Jahre vor ihr Kolumbien damit verraten haben die Terroristen der M-19 zu amnestieren inklusive Gustavo Petro, Parra Arias, Chalita, Vera Grave und all die anderen Mörder hinter ihrer Maske eines revolutionären Idealisten, hätten sie auch untersuchen sollen wie die Terrorgruppen funktionieren, hätten sie aufklären müssen, dass Navarro Wolf an der Planung des Überfalls auf den Justizpalast beteiligt gewesen war, denn für  jede Terroraktion der bewaffneten marxistisch-leninistischen Gruppen wird zuvor um die Ansicht aller führenden Köpfe gebeten. Es spielt keine Rolle ob sie krank oder verwundet  sind, denn nur so können vorab die Rahmenbedingungen für die Entscheidung einer  kriminellen Aktion getroffen werden.

     Das schließt mit ein, dass Navarro informiert war und zumindestens an der Planung des Holocaust beteiligt war, hauptsächlich da es verschiedene strategische Ziele gab zu denen seine Ansicht benötigt wurde: 1. Die M-19 hat mit Pablo Escobar (Anführer des Medellin-Drogen-Kartells, Anm.d.Ü.) die Zahlung mehrerer Millionen Dollar für die Vernichtung der Untersuchungsunterlagen vereinbart . 2. Es war geplant die Mitglieder des gesamten Obersten Gerichtshofes als Geiseln zu nehmen um den schwachen und unentschlossenen Präsidenten Belisario Betancur zum Erscheinen im Gerichtsgebäude zu zwingen, ihn dort dann abzusetzen und einen Staatsstreich in revolutionären Manier gegen das Institutionswesen durchzuführen. 3. Die Terroristen rechneten damit, dass der schwache Kongress verängstigt sein wird und seine Funktionen niederlegt. 4. Mit dem Präsidenten und den Richtern als Geiseln, wollten die Terroristen eine Volksgericht und eine offene Stadtratssitzung einberufen, sodass jeder einzelne Kolumbianer Partei ergreifen muss, was einen Bürgerkrieg ausgelöst hätte.

     Eine solch vermessene und übergreifende Entscheidung konnte nicht einfach von heut auf morgen getroffen werden und auch nicht ohne der Zustimmung sämtlicher Köpfe der Gruppe. Damit kann gesagt werden, das Navarro von dem Terrorprojekt gewusst hat, der Plan musste mindestens 2 Jahre entwickelt werden bis der geeignete politische Zeitpunkt gekommen war. Mit dem nahenden Ende der Regierungszeit von Belisario Betancur, gekennzeichnet durch das Nichtregieren, war dieser Zeitpunkt gekommen.

     Und die Verletzungen Navarros ereigneten sich wenige Monate vor dem Angriff auf den Justizpalast, als die Terroristen der M-19 genau wie die Farc eine Waffenruhe vereinbart hatten. Ganz Kolumbien wurde von ihnen damit betrogen, denn während der Waffenruhe machten die ländlichen und städtischen Brigaden weiter mit dem Terror, dem Drogenhandel, den Entführungen, Erpressungen, Morden und mit dem Waffenhandel.

    Außerdem benötigte ein Plan diesen Ausmaßes internationale logistische Vorbereitung in Kuba und Mexiko um die Terroristen und die Geiseln evakuieren zu können für den Fall, dass der Plan nicht erfolgreich sein wird. Auch aus diesem Grund ist es offensichtlich, dass Navarro Bescheid wusste und es ist wahrscheinlich, dass er im Ausland diese Hilfe koordinierte, die gleichzeitig die Handhabe hoher Geldbeträge für die Vorbereitung des Planes eingeschlossen hat.

    Der Militäreinsatz konnte kein anderer sein als die terroristische Attacke, die beim gewaltsamen Eindringen der Terrorgruppe als erstes den Tod eines einfachen Wachmannes und eines Polizisten hervorbrachte, zu bekämpfen. Auch konnte das Militär nicht mit Behutsamkeit gegen eine Terroristengruppe vorgehen, die diese mit Maschinengewehren und Granaten im 4. Obergeschoss Stellung bezogen hatten und dazu entschlossen waren, mit Dauerfeuer gegen das Leben derjenigen zu antworten die die Geiseln und die Opfer des Justizpalastes retten wollten.

    Die Handlungsweise der M-19 war eine regelrechte Barbarei und ein Krieg. Der rasante Ablauf der Geschehnisse zwang General Arias Cabrales seine unter Fahneneid geschworene Loyalität zu Kolumbien und zur Institutionalität zu erfüllen. Es blieb ihm keine andere Möglichkeit als mit Waffengewalt gegen die Terroristen vorzugehen.

    Im Gerichtsverfahren wird ihm das erzwungene Verschwindenlassen von 11 Personen vorgeworfen. Dieser Tatvorwurf war zum Zeitpunkt des Geschehens nicht in der kolumbianischen Gesetzgebung typisiert. Und die Beweise aufgrund derer er verurteilt wurde, sind durch das Auftauchen einiger Leichen in der anthropologischen Fakultät der Nationaluniversität in Zweifel zu ziehen.

    Aber auf diese atypische und ungerechte Art und Weise werden die Militärangehörigen abgeurteilt. Weshalb verhandelt man nicht gegen Belisario Betancur der zu dieser Zeit als Präsident verantwortlich war für alles was passierte, oder auch nicht passierte? Ist es vielleicht, weil die M-19 und die weiteren Terrorgruppen wie die Eln und die Farc, die ein Vierteljahrhundert später noch immer mit der Zerstörung Kolumbiens fortfahrten, sich etwa nicht während der Amtzeit von 1882 bis 1986 (Amtszeit von B. Betancur, Anm.d.Ü.) stärken konnten, dank der fehlenden Charakterstärke und kurzsichtigen Strategie von Betancur, der hartnäckig Friedensnobelpreisträger werden wollte und wenn es bedeutete Kolumbien zu opfern?

    Weshalb wurde nicht gegen die politischen Funktionäre ermittelt die mit Pablo Escobar gemeinsame Sache machten genau wie es bei der Ermordung von Galán geschah, was letztlich dahinführte, dass die Untersuchungsunterlagen des obersten Gerichtshofes verschwinden mussten um so das Problem zu lösen?

    Weshalb, wenn die Geschehnisse im Justizpalast den Tatbestand der Verletzung der Menschenrechte erfüllt, dürfen sich Navarro und all die anderen Verbrecher die in dieser Epoche Mitglieder der Drogenterrorgruppe M-19 waren,  frei bewegen ohne jegliche strafrechtliche Verantwortung zu übernehmen? Und weshalb werden sie nicht wegen Drogenhandel vor Gericht gebracht, wenn man doch bewiesen hat, dass Pablo Escobar den Anschlag finanziert hat?

     Auf all die Fragen gibt es eine ganz einfache Antwort: weil es einfach ist Militärangehörige zu lokalisieren, weil die Verurteilung von hohen militärischen Rangführern das politische Image der jeweiligen Opportunisten im Amt kräftigt, weil Kommunisten immer „Opfer“ sind auch wenn sie die schrecklichsten Handlungen begehen. Denn die kolumbianische Gesellschaft ist in ihrer Gesamtheit apathisch gegenüber der Realität und dem Schicksal des Vaterlandes, und für die meisten nationalen und regionalen Politiker wird die Armee seit der Epoche der Unabhängigkeit bis heute als notwendiges Übel angesehen.

    Und es bleibt noch zu fragen: Wo ist die Meinung und die Reaktion der Gremien die prinzipiell davon profitieren, dass die Truppen geopfert werden? Wo sind die Organisationen der aktiven Reserve der Armee, weshalb manifestiert man sich nicht vehement gegen die Verleumdung von General Arias Cabrales und die Verleumdung der gesamten Armeeinstitution?

     Wo ist Präsident Santos der sagt, dass er Militärangehöriger ist weil er 1 Jahr lang in der  Marineschule war? Wo ist der Anwalt und Berufsreservist German Vargas Lleras? Wo ist der Verteidigungsminister der Generäle entlässt um die „Effizienz der öffentlichen Streitkräfte zu verbessern“ und lächerlicherweise im Kongress verkündet, dass die Militärangehörigen zwar eine dürftige Besoldung erhalten, diese jedoch mit Medaillen kompensiert werden; oder was noch schlimmer ist, dass man die Berechnungsgrundlage nicht anerkennt, die eine Anpassung der Besoldungen gemäß des Index für die Lebenshaltungskosten, wie er seit 1992 für die Militärangehörigen - angefangen vom Oberleutnant bis runter zum Gefreiten - geregelt ist, nicht zahlt.

    Und zum Schluss: Wo ist die einzigartige Militärführung unter der Leitung des Strategen Admiral Cely und seiner loyalen unmittelbaren Untergebenen, die laut ihren Aussagen in den Medien vereint sind wie nie zuvor? Wo ist diese einzigartige Einheit?

    General Arias Cabrales in diesem Moment allein zu lassen, ist fatal für seine eh schon angeschlagene Existenz. Es bedeutet, den Höchstpreis zu zahlen damit standpunktlose oder politisierte Personen, oder schlimmer noch Verbündete des Terrorismus, Urteile gegen die Militärangehörigen in allen Prozessen fällen können. Damit sind die „Sündenböcke“ gefunden und die Rettung der bewaffneten kommunistischen Banden samt ihrer politischen, strafrechtlichen und historischen  Verantwortung für ihre Gräueltaten gegen die Menschlichkeit gesichert.

 

von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.

Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller

www.luisvillamarin.com

 

 

Reciba gratis noticias, articulos y entrevistas

* indicates required

Maintained and Created by: { lv10 }

LuisVillamarin.com, 2015©